In Zusammenarbeit mit der Fussballschule Grenzland veranstaltet der TuS Ennepetal ein Sommer-Camp mit Nachwuchstrainern aus Profivereinen und Ex-Profis.
„Wir sind schon vor 1 1/2 Jahren das erste Mal in Kontakt mit der Fußballschule Grenzland gewesen. Wir hatten eigentlich schon für letzten Sommer geplant unseren Kids ein Fußball Camp bei uns anzubieten. Dies wurde dann aber wegen der Pandemie nicht umgesetzt. Wir sind aber die ganze Zeit über in Kontakt geblieben, da es uns sehr wichtig ist den Kids wieder mal was „besonders“ bieten zu können“ sagt Jugendleiterin Tanja Richartz.
Sollte aufgrund der geltenden Verfügungen das Camp und Trainingseinheiten nicht stattfinden können, so haben alle Familien die Möglichkeiten auf einen Ausweich-Termin umzubuchen, oder erhalten alternativ Ihr Geld zurück.
Das Sommer-Camp findet für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren statt. Neben einem professionalen Training gibt es viele verschiedene Extras wie z.B. ein Camp-Shirt. Von Montag, 05. Juli, bis Donnerstag,08. Juli, soll täglich von 10 bis 15.30 Uhr Fußball gespielt werden. Tanja Richartz ergänzt: „Da durch Corona in den letzten 12 Monaten fast alle „Highlights“ ausfallen mussten (Saison- Abschlussfeiern, Turniere, Weihnachtsfeiern, usw.) ist es jetzt eine schöne Möglichkeit, nicht nur den Kids aus unserem Verein, sondern auch allen anderen fußballinteressierten Kids die Möglichkeit zu geben ein paar schöne Tage bei uns im Bremenstadion zu verbringen“.
In der Anmeldegebühr von 119 € enthalten ist auch die Verpflegung. Alle Infos und Anmeldung unter www.fussballschule-grenzland.de. Die Anmeldung ist ab sofort möglich, das Camp findet nur statt, wenn es die politischen Vorgaben erlauben. Anmeldungen erfolgen über die Seite der Fußballschule Grenzland.
Inklusive:
• Täglich mehr als 4 Stunden Fussballtraining in Gruppen von ca. 15 Kindern
• Trainer-Team mit professionellen Trainern der Akademien von Proficlubs und Ex-Profis
• Torwart-Training wird im Camp angeboten
• Täglich warmes Sportler-Mittagessen
• Isotonische Getränke und Camp-Trinkflasche
• Tolles JAKO-Camp-Trikot
• Schussgeschwindigkeitsmessung
• Von allen Trainern unterschriebene Urkunde
• Rabattgutschein für den niederländischen Freizeitpark Toverland
• Rabatt- und Gratis-Waffel-Gutschein für das Gartencenter Leurs in Venlo (NL)
Das Ennepetaler Bremenstadion wird saniert und zur Mehrgenerationenanlage ausgebaut. Das Land hat Fördermittel in Höhe von 739.000 Euro bewilligt.
Bei der Stadt Ennepetal als Eigentümer und dem TuS Ennepetal als Betreiber herrscht große Freude: Das Bremenstadion kann saniert und zu einer Mehrgenerationensportanlage ausgebaut werden. Das Land hat Fördermittel aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ in Höhe von 739.000 Euro bewilligt. 82.000 Euro muss die Stadt als Eigenanteil beisteuern. Damit können die nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt nutzbaren Leichtathletikanlagen von Grund auf erneuert werden. Darüber hinaus soll eine Sport- und Spielfläche für alle Generationen angelegt werden.
„Einer Realisierung des Projekts steht nun nichts mehr im Wege“, betonte Michael Schmidt, Leiter des zuständigen Fachbereichs Jugend, Bildung und Soziales der Stadt. Die Arbeiten würden zum Teil noch in diesem Jahr, überwiegend aber 2022 erfolgen. Schmidt nannte die Zusammenarbeit von Stadt und Verein bei der Planung des Vorhabens und der Vorbereitung des Förderantrags beispielhaft. So hatten die TuS-Verantwortlichen eine ausführliche Bestandsaufnahme für das gesamte Stadion vorgenommen. Im Hinblick auf das Förderprogramm hatten sie dann gemeinsam mit der Abteilungsleiterin Sport, Bianca Euteneuer, das Projekt ausgearbeitet. Die Maßnahme besteht aus zwei Bausteinen.
Um die Anlagen im Bremenstadion zu ergänzen und zu einer Mehrgenerationenanlage zu erweitern, ist eine Freifläche mit Bewegungselementen geplant. Diese Fläche soll am kleinen Gebäude zwischen den beiden Fußballplätzen entstehen. Auf einer Seite des Gebäudes soll eine neue Outdoorfitness-Anlage errichtet werden, auf der anderen Seite eine Spielkombination für Kinder. Die Details für die Ausgestaltung werden noch erarbeitet, im Förderantrag genannt sind Hindernislauf, Hüpfsteine, Balancierbalken und eine umfangreichere Fitnesskombination sowie für die Kinder eine Rutsche, Kletternetz und Rutschstange. Das seien Angebote, die sich an alle Generationen richten, betont Bianca Euteneuer, „nicht zuletzt auch an Kinder, deren Eltern oder Großeltern gerade Lauftraining machen.“ Die Fläche soll noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden.
Die Laufbahn um den Naturrasenplatz herum ist nicht mehr nutzbar. Auch die Anlagen für Diskuswerfen, Kugelstoßen, Speerwurf und Hochsprung sind in keinem guten Zustand. Daher sollen sie komplett erneuert werden. Es wird eine Kunststoffbahn mit vier Bahnen geben. Auch die beiden Halbkreise mit den weiteren Anlagen werden einen Kunststoffbelag erhalten. Neben den Bereichen für die Leichtathletik ist auch vorgesehen, ein kleines Multifunktionsspielfeld zu schaffen, das nicht zuletzt für verschiedene Ballsportarten nutzbar ist. „Es muss alles abgetragen und eine neue Drainage angelegt werden“, erklärt Bianca Euteneuer. Um den hoffentlich bald wieder startenden Fußballbetrieb nicht zu beeinträchtigen, sollen die Arbeiten in dem Bereich in der Sommerpause 2022 durchgeführt werden.
Mit den Planungen werde man beginnen, sobald der Zuwendungsbescheid eingetroffen sei, so Bianca Euteneuer. Sie betont, dass die Gestaltung der Freifläche unter Beteiligung möglicher Nutzer geplant werden solle.
Bianca Euteneuer sagt, dass von Seiten des TuS Ennepetal „ganz viel Herzblut“ in das Projekt gesteckt worden sei. Der Vereinsvorsitzende Dr. Michael Peiniger hebt hervor, dass TuS-Geschäftsführer und Nachhaltigkeitsbeauftragter Dr. Uwe Bau sich sehr darum verdient gemacht habe. Peiniger meint, dass der Verein in den vergangenen 20 Jahren für das Bremenstadion, das in seiner jetzigen Form mit dem Rasenplatz 1970 eingeweiht wurde, schon einiges erreicht habe. So habe man 2008 den Kunstrasen bekommen, der Medientower sei durch gemeinsame finanzielle Anstrengungen von Verein und Stadt entstanden und der kleine Bolzplatz mit privaten Mitteln angelegt worden. Zudem wurde in Eigenregie das Vereinsheim gebaut.
„Unser großer Traum war, auch die Nutzflächen zu erneuern“, so Peiniger. Das sei nun mit Hilfe des Förderprogramms zu einem großen Teil umsetzbar – „weil pandemiebedingt eine gewisse Dynamik reingekommen ist.“ Das Sportstättenförderprogramm war nämlich vor dem Hintergrund der Corona-Krise als eine Art Konjunkturpaket aufgelegt worden. Peiniger ergänzte, dass es auch beim TuS mit einem jungen Team im Vorstand eine neue Dynamik gebe. Und nicht zuletzt habe man bei der Stadt sehr intensiv an dem Förderantrag gearbeitet.
Dass die Fördermittel bewilligt worden seien, habe sicher auch mit dem großen Nutzerkreis des Bremenstadions zu tun, erklärte Bianca Euteneuer. Die umliegenden Grundschulen würden das Stadion ebenso nutzen wie das Berufskolleg EN. Dessen Schüler, die das Sportabitur machen, hätten sonst immer zum Dorma-Sportpark fahren müssen. Angelika Peiniger, Ehefrau des TuS-Vorsitzenden und Schaltzentrale des Vereins, sagte, dass man bei der Bestandsaufnahme für das Stadion etwa 2200 Nutzungseinheiten pro Woche ermittelt habe – davon 1200 durch den Fußball und 900 durch die Schulen.
In diesem Jahr hätte der TuS Ennepetal seinen 110. Gründungstag feiern können, wenn Corona dem nicht entgegen stehen würde. Dafür wolle man im kommenden Jahr den 111. Geburtstag feiern, so Michael Peiniger. Dann soll die neue Vision „TuS 2030“, die derzeit erarbeitet werde, vorgestellt werden. Ein kräftig aufpoliertes Bremenstadion passt da gut hinein.
Die Corona-Pandemie erschwert die Planungen der Nachwuchsabteilung des TuS Ennepetal für die kommende Saison massiv.
Kaderplanungen für die nächste Spielzeit sind durch die unsichere Corona-Situation derzeit in vielen Vereinen erschwert. Fußball-Oberligist TuS Ennepetal macht nun darauf aufmerksam, wie problematisch das für die eigene Jugendabteilung ist.
„Im Grunde müssen wir ins Blaue hinein planen“, erzählt Antonio Cubaixo aus dem Jugendvorstand. „Wir können nicht sichten, können keine Testspiele absolvieren und müssen auf Telefon und Internet zurückgreifen, um den Kontakt zu unseren Spielern zu halten und mit ihnen über die kommende Saison zu reden. Das ist schon eine sehr spezielle Situation.“ Natürlich wissen die Verantwortlichen aus dem Bremenstadion, dass es anderen Vereinen nicht besser geht. „Da kämpft gerade jeder Klub darum, zur neuen Saison in einem Jahrgang nicht plötzlich ohne fertigen Kader dazustehen.“
Der TuS sucht noch Kinder und Jugendliche für nahezu alle Altersklassen. Am dringendsten sei der Bedarf bei den überkreislich spielenden Teams der U13 und U15 (Jahrgänge 2009 und 2007) sowie in der U17 (Jahrgang 2005): „Hier müssen wir zusehen, dass wir die Kader noch in der Breite erweitern können. U13 und U15 spielen in der Bezirksliga – da brauchen wir möglichst viele Optionen auf den verschiedenen Positionen. Das gleiche gilt für die U17, mit der wir wieder in die Bezirksliga aufsteigen wollen“, gibt Cubaixo Einblicke in die sportlichen Ziele. (Ergänzung vom Verein am 27.03.2021: Selbstverständlich werden auch Spieler für die auf kreisebene spielenden Mannschaften gesucht. Dies betrifft besonders den Jahrgang 2008.)
Ein Probetraining ist momentan zwar leider nicht möglich – ein weiteres Corona-Problem. Doch Cubaixo sagt: „Wir können die interessierten Kinder und Jugendlichen zumindest an die entsprechenden Trainer weiterleiten. Die können dann Kontakt aufnehmen und sich gegenseitig ein wenig kennenlernen.“
Wer Interesse hat, beim TuS Ennepetal Fußball zu spielen, kann sich jederzeit an den Jugendvorstand wenden – das funktioniert aktuell am besten per Mail an antonio.cubaixo@tus-ennepetal.de.
Der TuS Ennepetal will bis 2025 klimaneutral werden. Als erste konkrete Maßnahme wird eine Photovoltaikanlage auf dem Vereinsheim installiert.
„Fußballverrückt – familiär – nachhaltig“: So sieht sich der TuS Ennepetal und so prangt es seit Kurzem von der neuen Tafel am Eingang des Bremenstadions. Der Verein hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2025 vollständig klimaneutral zu werden (wir berichteten). Neben Weichenstellungen in personeller Hinsicht und der Entwicklung eines Leitfadens hat der Verein bereits eine erste konkrete Maßnahme vorbereitet. Im ersten Halbjahr 2021 soll auf dem Dach des Vereinsheims eine Photovoltaikanlage installiert werden.
„Dafür ist alles geregelt, von den erforderlichen Anträgen bis zur Finanzierung“, erklärt Dr. Uwe Bau, neben Alexander Ischebeck seit der Jahreshauptversammlung neuer Geschäftsführer des TuS. Die Anlage werde eine Leistung von 20 Kilowatt-Peak haben und jährlich etwa 20.000 Kilowattstunden Strom produzieren. Zwei große Speicher mit einer Kapazität von je 36 Kilowattstunden sollen eingebaut werden. „Wir versuchen, das Vereinsheim komplett mit Solarstrom zu versorgen. Dafür brauchen wir etwa 10.000 Kilowattstunden im Jahr“, erklärt Bau. Der überschüssige Strom wird ins AVU-Netz eingespeist. Um auch die anderen Bereiche der Sportanlage, die insgesamt 40.000 Kilowattstunden verbraucht, mit versorgen zu können, bedürfe es noch technischer Veränderungen, so Uwe Bau. Es hänge nicht alles an einem Stromkreis.
Ein ganz wesentlicher Baustein auf dem Weg zur CO2-Neutralität ist die Heizungsanlage für das Sportjugendheim. Die wird mit Heizöl betrieben – „und wir heizen durch offene Fenster, um Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen“, so Michael Peiniger. „Das ist natürlich total ineffizient. Da brauchen wir ein komplett neues Konzept.“ Die Stadt unterstütze bei der Entwicklung, allerdings werde man ein paar Jahre bis zur Umsetzung brauchen. Peiniger betont, dass man mit Augenmaß handeln und die Finanzierung sicherstellen müsse. „Es ist aber wichtig, dass ein Konzept vorhanden ist, wenn passende Fördertöpfe kommen“, ergänzt Uwe Bau.
Auf das Bremenstadion, das in seiner jetzigen Form genau 50 Jahre alt ist, kommt also eine tiefgreifende technische Modernisierung hinzu. Aber auch hinsichtlich der Funktionsfähigkeit und des Erscheinungsbildes besteht Sanierungsbedarf. Die Laufbahn um den Naturrasenplatz ist in schlechtem Zustand, Geländer und Pflasterung wären auszubessern. „Eigentlich müsste man zwei bis drei Millionen Euro in die Hand nehmen, dann hätte man wieder ein ordentliches Stadion“, meint Michael Peiniger, wohlwissend, dass das aktuell utopisch ist. Man spreche aber mit der Stadt, was möglich sei. Nichtsdestotrotz sagt er: „Wir haben ein geiles Stadion“.
2003 hatte der Verein mit der Stadt einen Vertrag über Pflege, Nutzung und Bereitstellung der Sportanlage abgeschlossen. Seitdem baute man in Eigenregie das Vereinsheim und den Tower. Der benachbarte Bolzplatz wurde ganz neu angelegt und 2008 machte die Stadt aus dem Aschen- einen Kunstrasenplatz. Erst kürzlich erneuerte der Verein mit finanzieller Unterstützung der Stadt die maroden Sitzschalen.
Im Herbst 2019 war der TuS Ennepetal – als zweiter Fußballverein nach der TSG Hoffenheim – der „Allianz für Entwicklung und Klima“ beigetreten (ebenso wie die Stadt Ennepetal). Beim TuS-Neujahrsempfang im Januar stellte Michael Peiniger das Projekt „Pro Zukunft“ vor. Und im Juni beschloss der Stadtrat, den Verein bei der Entwicklung seines Nachhaltigkeitskonzepts für das Bremenstadion zu unterstützen.
Bei den Mitgliedern habe man sich vergewissert, dass das Projekt „Pro Zukunft“ mitgetragen wird, betonen Peiniger und Bau. Nicht zuletzt habe man ein Team von etwa 15 Leuten, dass sich mit dem Thema befasst. Auch die Jugendabteilung trage die Zielrichtung voll mit. Während der konzeptionelle Rahmen gesetzt ist und erste technische Maßnahmen vorbereitet sind, hat der Verein noch keinen Verhaltenskatalog in Sachen Klimaschutz ausgearbeitet. „Das wäre noch aufzuschreiben“, meint Michael Peiniger. Man wolle die aktuell 700 Mitglieder aber auch nicht überfordern. „In erster Linie spielen wir hier Fußball“, unterstreicht Uwe Bau.
Auch personell hat der TuS Ennepetal die Weichen „Pro Zukunft“ gestellt. Neben Marc Schulte (Öffentlichkeitsarbeit) wurden Dr. Uwe Bau und Alexander Ischebeck als weitere Geschäftsführer gewählt. Während Uwe Bau sich um das Nachhaltigkeitsprojekt kümmert, richtet Alexander Ischebeck den Blick auf das Thema Digitalisierung. So soll die Kommunikation mit allen Mitgliedern ausgebaut werden und Papier komplett durch Online-Information ersetzt werden.
Dr. Michael Peiniger sieht mit dem Einsteigen jüngerer Kräfte ein solides Führungskonzept. „Ich mache mit einem solchen Team auf Augenhöhe gerne weiter“, erklärt er Überlegungen, sich als Vorsitzender zurückzuziehen, vorerst für erledigt.
Zwei positive Corona-Tests im Kader von Holzwickede. Deswegen fällt die Begegnung von Ennepetal gegen die Kicker aus dem Kreis Unna aus.
Das für kommenden Donnerstag (29. Oktober) angesetzte Spiel der Fußball-Oberliga zwischen dem TuS Ennepetal und Holzwickeder SC fällt aus. Die Gäste aus dem Kreis Unna haben zwei Spieler, die positiv auf Corona getestet wurden. Der HSC muss damit die vierte Absetzung in Folge hinnehmen. Zuvor waren die Begegnungen gegen TSG Sprockhövel, beim SC Westfalia Herne sowie gegen den SV Schermbeck nicht angepfiffen worden. Für Ennepetal ist es die dritte Absetzung in Folge.
Mitte Oktober hat der politische Kreis Unna verfügt, dass Training und Spiele bis einschließlich vergangenen Sonntag (25. Oktober) untersagt sei. Diese Verfügung, so berichtet der „Westfälische Anzeiger“, solle nicht verlängert werden – unter den herrschenden Hygiene- und Abstandsregelungen darf wieder gespielt werden.
Für die Ennepetaler wäre dieses Spiel allerdings zu einem suboptimalen Zeitpunkt gekommen. „Bis zum Dienstag in Quarantäne, dann am Donnerstag quasi ohne Training spielen? Das geht doch gar nicht“, hatte der Sportliche Leiter Thomas Riedel gesagt. In der Tat hätten acht Spieler nicht am Mannschafts-Training teilnehmen können. Doch ganz unvorbereitet wären sie nicht in diese Donnerstags-Begegnung gegangen. „Ich habe den Jungs einige Hausaufgaben gegeben“, so Ennepetals Trainer Alexander Thamm.
Der Verband beruhigt, alles laufe ganz gut. Thomas Riedel sieht das völlig anders. Saison sofort unter- oder abbrechen, fordert er.
„Das ist unverantwortlich, dass der Fußball fortgesetzt wird.“ Thomas Riedel, Sportlicher Leiter des Oberligisten TuS Ennepetal, ist ganz und gar nicht einverstanden damit, dass der Westfälische Fußballverband, FLVW, das Thema Saisonabbruch zunächst beiseite schiebt und den Ball weiter rollen lassen möchte. „Es geht hier nicht um den Fußball. Es geht um die Auswirkungen, die der Fußball verursacht“, so Riedel.
Thomas Riedel kann sich bei dem Thema Fußball und Corona richtig in Rage reden. Dabei liebt der den Fußball, liebt die Gespräche am Rande und das Bierchen danach, die Geselligkeit, die Freundschaften, die der Fußball mit sich bringt. „Das geht so jetzt nicht mehr“, sagt der Ennepetaler. „Wir stehen in der Verantwortung. Es geht meiner Ansicht nicht darum ob, sondern wann die Saison abgebrochen zumindest aber unterbrochen wird.“
Der Fußball, so seine Argumentation, tue der Gesellschaft derzeit nicht gut, er belaste die Gesellschaft. „Es ist keine Frage, dass wir während der Spiele die Hygienevorschriften einhalten und auch einhalten können. Aber das ist längst nicht alles“, so Thomas Riedel. „Denn die Ab- und Anreise sowie das Umziehen, das mögliche Duschen und die Ansprachen des Trainers bergen riesige Gefahren“, setzt er fort. „Hier stecken sich Leute an und müssen behandelt und erfasst und in Quarantäne geschickt werden.“
Die Folge aus seiner Sicht: durch den Fußball – natürlich nicht nur – würden Kapazitäten geblockt, die in Gesundheitsämtern dringend gebraucht werden. „Die Ämter sind überfordert. Nicht, weil sie es nicht können. Sondern weil so viel auf sie an Arbeit zukommt. Auch unnötige Arbeit.“ Aber auch auf die Gesellschaft, speziell die Arbeitswelt, wirkt sich der Fußball aus. „Viele Arbeitgeber zeigen kein Verständnis dafür, dass Fußball gespielt wird und somit ein unnötig hohes Risiko entsteht“, sagt Riedel.
Er widerspricht dem Inhalt der jüngsten Video-Konferenz des FLVW mit den Kreisvorsitzenden, dass die Situation gar nicht so schlimm sei, dass bei etwa 25.500 Spielen nur 436 ausgefallen seien. Riedel: „Wir sind erst am Anfang einer Saison. Und die Steigerung ist exponentiell. Es kann nicht sein, dass der Verband auf Biegen und Brechen 50 Prozent der Saison spielen lassen will, um die Saison zu werten.“
Allerdings würde Thomas Riedel davon abraten, sich dem Verband zu widersetzen, um nicht anzutreten. Gleichwohl hofft der Ennepetaler, dass sich mehr und mehr Funktionäre aus den Vereinen zusammenschließen würden, um seinen Sorgen mehr Gehör zu verschaffen. „Das ist eine Art Hilferuf von mir“, sagt er. „Wir müssen vereint den Verband dazu bringen, dass die Saison abgebrochen, zumindest aber lange unterbrochen wird. Die Basketballer haben es uns richtigerweise vorgemacht.“
Der Ball rollt nicht mehr im Bremenstadion. Oberligist TuS Ennepetal muss wegen Corona zwei Spiele absagen. Betroffen ist auch die Reserve.
Jetzt hat Corona auch den TuS Ennepetal erwischt – sowohl den Oberligisten als auch den Kreisligisten. Die Spiele beider Mannschaften werden abgesetzt – in der Oberliga gegen den TuS Erndtebrück, in der Kreisliga gegen die SpVg Linderhausen. Im Umfeld der ersten Mannschaft hat es einen positiven Test ergeben. Nach Gesprächen mit den Staffelleitungen ist es auch offiziell, dass beide Mannschaften aus dem Bremenstadion am Sonntag nicht spielen werden.
Im Umfeld der ersten Garnitur wurde eine Person positiv getestet. Wen dieser Corona-Test betroffen hat, darüber schweigen die Verantwortlichen der Klutertstädter. „Einige Spieler sind mit der Person in Kontakt geraten, so dass wir einige Quarantänefälle haben“, sagt Sprecher Marc Schulte. Dass auch die Kreisliga-Reserve betroffen sei, sei insofern nur folgerichtig, da der Trainingsbetrieb beider Mannschaften im Bremenstadion parallel laufe, so Schulte weiter.
Aber auch sonntags, wenn Spieler aus dem Trainingskader der Oberligamannschaft in der Kreisliga eingesetzt werden, gibt es immer wieder Kontakte. „Das Gesundheitsamt schätzt die Infektionsgefahr hier zwar deutlich geringer ein“, so Ennepetals Sportlicher Leiter Thomas Riedel, „trotzdem kann sie nicht ausgeschlossen werden. Zumal auch am vergangenen Sonntag im Spiel gegen BW Voerde II Spieler aus dem Oberligakader eingesetzt wurden, die möglicherweise betroffen sind. Deshalb wurde uns auch hier empfohlen, zunächst auf den Trainings- und Spielbetrieb zu verzichten.”
Doch die Maßnahmen betreffen nicht nur das anstehende Wochenende beziehungsweise den anstehenden Sonntag. Es geht um eine Woche länger, dass die Ennepetaler Kicker aussetzen. „Nach Rücksprache und auf Empfehlung des Gesundheitsamtes haben wir die komplette Mannschaft für 14 Tage in Quarantäne geschickt”, so Riedel. Also fällt nicht nur die sonntägliche Partie gegen Erndtebrück flach, auch die für kommenden Freitag angesetzte Partie beim RSV Meinerzhagen ist mittlerweile offiziell abgesagt. Die Kreisliga-Reserve ist am folgenden Sonntag ohnehin spielfrei.
Dabei hatte der Oberligist „schon richtig Bock, gegen Erndtebrück zu spielen“, so Trainer Alexander Thamm. Ein Grund war der spielfreie Sonntag, der den Spielern offensichtlich richtig gut getan hatte. „Den Kopf frei bekommen. Aber auch die Beine“, so Thamm. „Schließlich hatten wir vorher ein anstrengendes Programm mit fünf Spielen in zwei Wochen.“ Da kam der Break für den Oberligisten aus der Klutertstadt gerade recht. Kein Fußball, auch keine Beobachtung des Gegners Erndtebrück, der gegen Sprockhövel mit 1:4 verlor.
Außerdem galt es für die Ennepetaler, die Köpfe frei zu bekommen. Schließlich setzte es in den beiden jüngsten Meisterschaftsspielen Niederlagen – das 2:3 gegen Aufsteiger Clarholz, das 1:2 gegen Regionalliga-Absteiger Haltern. Neben der physischen war es somit auch durchaus eine psychische Belastung. „Das freie Wochenende war auch gut, um Anlauf für die weiteren Spiele in diesem Jahr bis Dezember zu nehmen“, so Alexander Thamm zum einen. Zum anderen aber auch: „Angesichts der aktuellen Entwicklung kann es ja durchaus sein, dass wir in diesem Jahr keinen Fußball mehr spielen können.“ Thamm weiß um die möglichen Einschränkungen, die die Corona-Pandemie diktieren kann. Um die Ausfälle von Begegnungen wegen Corona weiß der SV Schermbeck ein Lied zu singen. Die Termine für Nachholspiele sind nicht unendlich.
Was er und seine Spieler mit dem freien Wochenende anfangen, ist zum einen durch die Quarantäne bestimmt, zum anderen auch noch ungewiss. Ungewiss, ob Alexander Thamm das eine oder andere Spiel besuchen wird. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir das eine oder andere Spiel anschauen werde“, so der Ennepetaler Trainer. Ich weiß aber nicht, ob es tatsächlich in der Oberliga sein wird. Vielleicht wird es auch die Westfalenliga oder die Landesliga.“ Thamm schließt jedenfalls aus, den freien Sonntag zur „Spionage“ zu nutzen. „Das bringt ja nichts“, erläutert Thamm. „Zum einen weiß ich derzeit nicht, welche unsere künftigen Gegner der nahen Zukunft am Wochenende auch tatsächlich spielen werden.“ Und eine Beobachtung einer Mannschaft weit vor dem Duell gegen Ennepetal bringe nichts.
Auch ist unklar, inwieweit Thamm seine Spieler zum Training ins Bremenstadion bitten wird. „Das hängt von vielen Faktoren ab“, so Thamm. „Wir können die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf uns nicht wirklich beeinflussen. Wir können nur abwarten.“ Und auch Marc Schulte sieht die Zukunft eher pessimistisch, was den heimischen Fußball angeht. Indes fasst er den Zeitraum kürzer: „Ich glaube nicht, dass wir im November komplette Spieltage haben werden.“
Kaan-Marienborn und die SF Siegen wollen fusionieren. Ist das auch eine Option für Ennepetal und Sprockhövel? Thomas Riedel sieht es anders.
Es ist ein irrer Plan, den der 1. FC Kaan-Marienborn und die Sportfreunde Siegen da schmieden: die Vorstände beider Vereine arbeiten derzeit an einer gemeinsamen Zukunft, um den Siegerländer Fußball in den kommenden Jahren wieder in erfolgreichere Zeiten zu führen. Könnte das auch eine Option für den TuS Ennepetal und die TSG Sprockhövel sein?
In der Saison 2006/2007 spielten die Sportfreunde Siegen noch in der 2. Bundesliga. Nachdem sich Haupt-Geldgeber Christoph Thoma und SF-Vorsitzender Manfred Utsch jedoch vor einigen Jahren zerstritten, ging Thoma seinen eigenen Weg und investierte in den 1. FC Kaan-Marienborn. Was mit Geld im Fußball möglich ist, zeigte sich in den Folgejahren: Der Siegerländer Dorfverein stieg bis in die Regionalliga auf, vor rund zwei Jahren folgte dann aber der unglückliche Wiederabstieg in die Oberliga.
Nachdem die beiden Vereinsbosse lange Zeit als zerstritten galten, wollen Thoma und Utsch nun wieder an einem Strang ziehen. Im Raum steht eine Fusion und Ausgliederung der beiden Oberliga-Mannschaften in eine Spielgemeinschafts-GmbH. Jugend- und Frauenmannschaften beider Vereine sollen weiter in den Ursprungsvereinen spielen, die ersten Herrenmannschaften sollen mittelfristig wieder den Sprung in die Regionalliga schaffen – und langfristig im Profi-Bereich ankommen.
Für Thomas Riedel, sportlicher Leiter des TuS Ennepetal, sind etwaige Pläne nur nachvollziehbar: „Das macht ja nur Sinn, die beiden Vereine zusammenzulegen. Das ist die einzig logische Konsequenz, denn wenn die Vereine ihre finanziellen Kräfte bündeln, sprechen wir da schnell von einem gemeinsamen Etat in Millionenhöhe“, erklärt Riedel.
Das Dilemma des FC Kaan-Marienborn, Gegner des TuS Ennepetal in der Oberliga, ist derzeit vor allem die mangelhafte Infrastruktur. „Der Verein leistet da seit Jahren sehr gute Arbeit, aber es fehlt natürlich trotzdem an vielen Stellen. Kaan-Marienborn spielt im Endeffekt auf einem Kunstrasenplatz mitten in der Wildnis. Die Spieler müssen sich in Containern umziehen, da sind die Voraussetzungen für höherklassigen Fußball einfach nicht vorhanden“, macht Riedel deutlich. „Die Sportfreunde hingegen haben ein tolles Stadion und eine riesige Tradition. Da kann man schon verstehen, wenn sich die Vorstände Gedanken über eine Zusammenarbeit machen“, so der sportliche Verantwortliche des Oberligisten.
Angesichts solcher Aussagen des Ennepetaler Sportchefs tut sich natürlich die Frage auf, ob auch der TuS sich eine gemeinsame Zukunft mit der TSG Sprockhövel, ebenfalls in der Oberliga aktiv, vorstellen könnte. Doch Riedel wiegelt ab: „Das macht von den Voraussetzungen her überhaupt keinen Sinn. Beide Vereine trennen 15 Kilometer und der finanzielle Vorteil einer solchen Fusion wäre auch so gering, dass man davon nicht viel hätte. Das wäre aus meiner Sicher also absoluter Quatsch, auch wenn ich die Arbeit der TSG sehr schätze“, erklärt der langjährige TuS-Verantwortliche.
Auch eine Fusion mit dem Nachbarverein Blau-Weiß Voerde kommt für Riedel aktuell nicht in Frage: „Die Voerder machen tolle Arbeit, aber die Vorteile, die sich daraus für beide Vereine ergeben würden, wären minimal. Wir hätten vielleicht eine zweite Mannschaft, die in der Bezirksliga spielen könnte, aber das wäre es dann auch. Daher macht auch das überhaupt keinen Sinn.“
Langfristig gesehen ist der Weg der Zusammenlegung von mehreren Vereinen aber trotzdem unausweichlich: „Der DFB macht den Amateurfußball einfach kaputt. Ich glaube, dass es den Amateurfußball in seiner heutigen Form in 15 oder 20 Jahren nicht mehr geben wird“, wird Riedel deutlich. „Man sieht ja heute schon, dass immer mehr Jugendmannschaften zusammengehen und da zusammengearbeitet wird. In der Zukunft wird es wahrscheinlich so wie in den USA aussehen, dass es in den verschiedenen Sportarten ein paar Profiligen gibt und das war’s dann. Einfach, weil es keine Funktionäre mehr geben wird, die den Wahnsinn mitmachen“, erklärt der Sportliche Leiter des TuS. „Das mag vielleicht auch mit der Entwicklung der gesamten Gesellschaft zu tun haben, aber der DFB macht es den kleinen Vereinen einfach schwer, zu überleben. Für jedes Passfoto, das nicht online hochgeladen wird, werden 30 Euro Strafe erhoben. Die Gelder versanden dann irgendwo, das kann niemand mehr nachvollziehen. Dazu dann noch die ganzen Skandale um den DFB und dessen Funktionäre. Da sehe ich für die Zukunft einfach schwarz, dass das noch viele Ehrenamtliche mitmachen“, so Riedel.
Er ist daher sicher, „dass in Zukunft immer mehr Vereine zusammengehen werden. In unserer aktuellen Situation macht es aber keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen.“ Ob, wann und wie die Fusion zwischen Siegen und Kaan-Marienborn nun realisiert wird, bleibt abzuwarten. Riedel sagt: „Ich glaube aber, dass es zwangsläufig passieren wird.“
Drei Siege, zwei Remis – und nun die erste Niederlage: Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal unterlag am Donnerstag erstmals in dieser Saison.
Am sechsten Spieltag hat es den Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal erwischt. Beim Regionalliga-Absteiger TuS Haltern unterlagen die Ennepetaler in der zweiten „englischen Woche“ in Serie knapp mit 2:1 (1:0) und mussten damit die erste Niederlage in der aktuellen Saison hinnehmen.
In Haltern zu verlieren ist wahrlich keine Schande. Auch wenn der freiwillige Absteiger aus der Regionalliga nicht mehr ganz mit der Mannschaft zu vergleichen ist, die vor zwei Jahren den Aufstieg in die vierthöchste deutsche Spielklasse feiern konnte, verfügen die Halterner noch immer über gehobenes Oberliga-Niveau. Das bekamen auch die Ennepetaler zu spüren, die gleich nach 14 Minuten den ersten Rückschlag einstecken mussten. Nick Schorn brachte die Gastgeber in Führung. In der Folge sahen die Zuschauer in Haltern eine starke Ennepetaler Mannschaft, Zählbares blieb dem Team von Trainer Alexander Thamm in der ersten Hälfte aber verwehrt.
Erst zu Beginn des zweiten Spielabschnitts machte sich der Druck der Gäste auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Maik Bollmann egalisierte den Rückstand nur drei Minuten nach Wiederbeginn. Das letzte Wort in der auf Augenhöhe geführten Begegnung sollte aber der TuS Haltern haben. Nach einem hohen Ball in den Sechzehner der Ennepetaler stieg Paul Richter am höchsten und bugsierte den Ball mit dem Kopf über die Linie (72.). Weitere Versuche der Thamm-Elf wieder in die Partie zurückzufinden, wie sie es bereits in den ersten Spielen immer getan hatte, blieben ohne glücklichen Ausgang.