Bürgermeisterin Imke Heymann und TuS-Vorsitzender Dr. Michael Peiniger setzen gemeinsam den eingeschlagenen Klimakurs in Ennepetal fort. Beide hatten diesen bereits 2019 im Nachgang zu der Veranstaltung „Ennepetal for Future“ mit dem Wissenschaftler Professor Dr. mult. Franz Josef Radermacher eingeschlagen. Ennepetal war 2019 die erste kreisangehörige Gemeinde mit klimaneutralem Rathaus. TuS und Stadt sind im vergangenen Jahr der „Allianz für Entwicklung und Klima“ beigetreten und setzen seitdem ihre Klimaziele schrittweise konsequent um. Der TuS war sogar nach der TSG Hoffenheim bundesweit der erst zweite Fußballverein in der Allianz.
„Die Klimabelastung unseres Rathauses hat ein Unternehmen für Nachhaltigkeitsberatung für uns ermittelt: Unser CO2-Fußabdruck beträgt 378 Tonnen CO2-äquivalente Schadstoffe pro Jahr“, erläutert Imke Heymann. Zur Veranschaulichung: Im Durchschnitt verursacht ein Deutscher pro Jahr in etwa 11,6 Tonnen CO2 durch seine Lebensführung.
Auch der TuS Ennepetal zog wenig später nach und kompensierte 105 Tonnen CO2 für den Betrieb seiner Sportanlage. „TuS und Stadt wollen gemeinsam ihrer Vorbildfunktion in Ennepetal gerecht werden und möglichst viele Akteure in der Stadt bewegen, sich beim Engagement für unser Klima und somit für eine lebenswerte Zukunft anzuschließen“, betonte Dr. Michael Peiniger.
Beide setzen damit ein weiteres deutliches Zeichen für den Klimaschutz und Imke Heymann stellt ganz unmissverständlich klar: „Die Stadt Ennepetal ist sich auf lokaler Ebene ihrer Verantwortung gegenüber dem Klimaschutz bewusst und erkennt die globalen Auswirkungen des Klimawandels an. Das haben wir auch durch unseren Ratsbeschluss zur „Ennepetaler Klimaoffensive“ im Herbst letzten Jahres ganz deutlich herausgestellt. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem TuS agieren, der mit seinen über 700 Mitgliedern in Sachen Vorbildfunktion ein starker Partner für uns ist.“
Ein Gelingen der globalen Emissionsminderungen hängt ganz wesentlich von dem freiwilligen und konsequenten Handeln von Wirtschaft und Organisationen in den Industrieländern ab – und zwar auf allen Ebenen. Aus diesem Grund haben Stadt und TuS die Treibhausgasemissionen, die durch die Tätigkeiten ihrer Organisationen verursacht werden, erfasst und die Emissionen, die sich zur Zeit nicht weiter vermeiden oder reduzieren lassen, durch den Erwerb von Klimaschutzzertifikaten ausgeglichen. Für die Kompensation ihrer Treibhausgase haben sie die Auszeichnungen „klimaneutrales Rathaus“ bzw. „klimaneutraler Sportverein“ erhalten. Mit diesen Zertifikaten werden ein Waldschutzprojekt in Uganda und ein Biomasse-Projekt in Indien unterstützt. Beide Projekte sind im Hinblick auf die Erreichung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele durch den Gold Standard zertifiziert. Diese Ziele sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, welche weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
Warum werden internationale Projekte unterstützt? Der Klimawandel ist global, es spielt also keine Rolle, wo CO2 Emissionen ausgestoßen oder eingespart werden, am Ende ist die Summe der Treibhausgase entscheidend. Im völkerrechtlich verbindlichen Kyoto-Protokoll wurde festgelegt, dass sogenannte Klimaschutzprojekte, die Treibhausgasemissionen vermeiden oder speichern, dort stattfinden sollen, wo sie am wirtschaftlichsten und effektivsten sind. Dementsprechend gibt es viele Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern, da hier das Potenzial der Einsparungen durch neue Technologien noch sehr hoch ist und diese wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden können. Zudem sind dort häufig die Bedingungen für erneuerbare Energieanlagen (Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) deutlich vorteilhafter. Außerdem tragen die Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verbesserung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Situation bei und unterstützen somit die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Für Schwellen- und Entwicklungsländer ist der Emissionshandel ein wesentlicher Treiber für den Transfer sauberer Technologien und einer nachhaltig ausgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung.
Im Rathaus und beim TuS wird allerdings auch eine Menge getan, um die Emissionen schon im Vorhinein möglichst gering zu halten. Durch Vermeidung und Verringerung wurden im Rathaus seit 2014 jährlich zwischen 8 und 13 Prozent CO2 eingespart. Das gelang zum Beispiel durch den Bezug von Öko-Strom für das Rathaus und alle anderen städtischen Liegenschaften, zertifiziert nach OK-Power-Siegel, oder die seit sechs Jahren erfolgreich laufende Aktion „Energie- und Wassersparen im Rathaus“. Nicht zuletzt hatten die Azubis der Stadt mit einer Kampagne in der Belegschaft für einen sparsamen Umgang mit Wasser und Energie geworben und dafür im letzten Jahr sogar einen bundesweiten Preis gewonnen.
Der TuS arbeitet derzeit mit Unterstützung der Stadt an einem Handlungsprogramm, wie rasch umzusetzende Maßnahmen zur CO2-Reduktion, wie z.B. die Sanierung von Kabinen und Duschen, die Umstellung des Flutlichts auf LED-Technik sowie die Sanierung der Heizungsanlage realisiert werden können. Auf dem Dach des TuS-Vereinsheims, soll die Möglichkeit zur Errichtung einer Photovoltaikanlage geprüft werden.
Imke Heymann und Dr. Michael Peiniger sind sich einig: „ Beim Klimaschutz bleiben wir gemeinsam am Ball.“
Geschrieben von Hans-Günther Adrian