Der Einstand ist geglückt: der TuS Ennepetal sicherte beim Saisonauftakt die ersten drei Punkte und schlug in einem packenden Spiel im heimischen Bremenstadion den FC Eintracht Rheine mit 2:1 (0:1).

„Matchplan“ zunächst nicht aufgegangen

Nach der ersten Halbzeit sah es jedoch alles andere als gut aus: Der Plan war zwar, die Gäste aus Rheine das Spiel machen zu lassen und auf dem schwer bespielbaren Kunstrasen Fehler zu provozieren, allerdings erzielten die Ennepetaler keine Balleroberungen, sondern ließen dem Gegner zu viel Platz und machten selbst schwerwiegende Fehler. „Sie hatten teilweise vier bis fünf Kontakte, bevor wir den Zugriff bekommen haben, das hat gar nicht geklappt“, so Trainer Dragan Petkovic. Hinzu kam, dass der TuS immer wieder schwerwiegende Fehlpässe im eigenen Spielaufbau spielte. Einer von diesen, in dem Fall durch Robin Gallus, leitete den Konter Rheines ein, bei dem Luca Ehler den Ball von außen scharf hereinbrachte. In der Mitte war es dann Unglücksrabe Linus Frölich, der den Ball bei seinem Klärungsversuch ins eigene Tor beförderte (15.). „Er muss dahin gehen und man kann ihm keinen Vorwurf machen“, so Petkovic, der unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zur Halbzeit in die Kabine ging.

Reyes Mellado und Nettersheim drehen das Spiel

In Hälfte zwei wurde die taktische Ausrichtung geändert und man ging höher ins Pressing. Und auch die mentale Einstellung änderte sich beim TuS. „Wir haben einige Säulen in der Mannschaft, die Verantwortung übernommen und in der Halbzeit viele Gespräche mit den Jungs, allen voran auch mit Linus, geführt haben“, sagte Petkovic.
Im zweiten Durchgang gelangen dem TuS immer wieder gute Balleroberungen über außen. Rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff folgte dann der Moment, in dem sich das Geschehen des Spiels endgültig drehte. Linksverteidiger Deniz Yasar leitete beim Spielaufbau mit einem überragenden Diagonalball auf Stürmer Nils Nettersheim ein. Dieser legte den Ball in die Schnittstelle zwischen die beiden Innenverteidiger, wo Jungspund Lilian-Gabriel Reyes Mellado durch eine Körpertäuschung am gegnerischen Innenverteidiger vorbeizog und frei vor dem Tor zum 1:1-Ausgleich einnetzte (54.). Wenig später verarbeitete Nils Nettersheim wieder einen Diagonalball und vollendete diesmal selbst aus siebzehn Metern zum 2:1 in die lange Ecke (63.). Anschließend spielte sich eine Jubelarie der Heimfans im Bremenstadion ab.
Nach dem Führungstreffer des TuS war nur noch Verteidigung für die Gastgeber angesagt. „Das Ergebnis habe ich selber auch nicht erwartet nach der ersten Halbzeit, aber die Jungs haben so viel Ehrgeiz reingesteckt, dass der Sieg dann am Ende auch verdient war“, sagte Petkovic. Dies zeigte sich auch in Person von Schlussmann Marvin Weusthoff, der nach der Führung zwei hundertprozentige Torchancen Rheines abwehrte.

Gegen Lotto mit weniger Druck

„Das war eine Mentalitätsleistung heute und wir haben das gut zu Ende gespielt, gut verteidigt und es war extrem wichtig, heute zu gewinnen“, sagte Petkovic nach dem Spiel. Der Trainer betont, dass die nächsten Spiel zwar nicht leichter werden, allerdings wird jedoch Druck abfallen. Gegen den nächsten Gegner Lotte gebe es weniger äußere Erwartungen als heute. (kumpi)